Das polnische Heer unter König Jagiello sammelte sich mit den Litauern unter Großherzog Witold und weiteren Hilfstruppen bei Płock, von wo aus sie dann die Grenze zum Ordensgebiet überschritten. Die Ordensstadt Gilgenburg wurde alsbald erobert und die Bewohner der Stadt niederge- metzelt, die Kirchen niedergebrannt. Zwar wurden die Verantwortlichen gehängt, doch schreckten die flüchtenden Bauern aus der Umgebung von Gilgenburg das noch im Aufbau befindliche Heer der Ordensritter unter Großmeister Ulrich von Jungingen auf, der noch bei Soldau auf eine nicht unerhebliche Anzahl von Söldnern wartete. Das grausame, insbesondere aber schnelle Vorgehen des polnischen/litauischen Heeres verleitete den Hochmeister dazu, dem Gegner entgegenzuziehen und nicht auf weitere Verstärkungen zu warten. Da er die Feste Marienburg für bedroht hielt, schickte er ein weiteres Korps mit 3.000 Mann unter Heinrich von Plauen zum Schutz der zentralen Festung. Diese Entscheidung sollte den Ausgang der Schlacht nicht unwesentlich mitbestimmen, da die Truppen des Deutschen Ordens zahlenmäßig unterlegen waren. Polnische Historiker gehen heute in der vermittelnden Interpretation von circa 14.000 Reitern der Deutschherren, 14.000 polnischen Reitern und 10.000 litauisch-russischen Reitern aus. (1)

Albrechtminiator 1425
Glauben
Buchmalerei, Gebetbuch, Albrechtminiator, 1425
Die beiden Heere trafen dann am 15.07.1410 aufeinander. Nach dem Nachtlager stieß die Vorhut der Ordensritter auf Truppenteile der Litauer, woraufhin der Großmeister Befehl gab, sich in Schlachtordnung aufzustellen und nicht, die noch vollkommen unvorbereiteten feindlichen Truppen anzugreifen.

(1) Stanislaw Herbst, Wielka Encyclopedia Powcszechna, Bd. 4, S.449 - Zu den hier genannten Zahlen sind auf allen Seiten noch mehrere Tausend Mann an Fußvolk hinzuzuzählen. Im Übrigen setzten bei Seiten Söldner ein, wobei die tschechischen Söldner im Zentrum bei den Polen positioniert waren.

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